Ruderboote - Geschichte und Gegenwart

Als erstes entsteht der Hauptrumpf – das Herz jedes Bootes. Er wird aus einem dicken Stück Eichen- oder Mahagoniholz gefertigt, das sorgfältig mit der Holzraspel abgeflacht wird. Fernerhin wird es mit dem Holzhammer und Stechbeitel ausgehöhlt. An beiden, gegenüberliegenden Enden d. h. am Heck und Bock wird es mit einer Handsäge zugespitzt. Mit Raspel, Feile und Schleifpapier wird dann ästhetische Kosmetik gemacht. In die Flosse unter dem Boot integriert man das bewegliche Steuer. Am Ende kommen noch die Holzbänke mit den dazugehörigen Riemen. Das traditionelle Ruderboot ist somit fertig.

Geschichte der Ruderboote

Beispielhaftes RuderbootWahrscheinlich sind die Ruderboote seit Jahrhunderten auf diese Art und Weise gebaut. Geändert haben sich nur die Werkzeuge, Technologie, Fertigungsstoffe und Ausstattung. Die Klinkerbauweise wurde durch Schalenbauweise verdrängt, als Material verwendet man Faserverbundstoffe, Polyester und Aluminium statt Holz. Der Prozess der Verfeinerung und Verbesserung von Ruderbooten hat seinen Ursprung in England am Anfang des 18-ten Jahrhunderts. Damals wurde die Verwandlung des Ruderbootes in das Rennfahrzeug der Wasserfläche in Gang gesetzt. In demselben Land, im Jahr 1829 hat die älteste Regatta der Welt stattgefunden – Boat Race der Universitäten Oxford und Cambridge. Danach war dieser Ruderwettkampf alljährlich organisiert. Seitdem schritt die technische Entwicklung von Ruderbooten voran.

Ruderboote heutzutage

Ruderboot - Innenseite

Heutzutage unterscheidet man im Großen und Ganzen zwei Ruderbootstypen: das Gig und das Rennboot. Beide Typen sind mit Rollsitzen versehen, die in den siebziger Jahren des 19-ten Jahrhunderts ans Licht gebracht wurden. Sie gleiten auf Rollschienen aus Alu-Profilen, die den Rudern festen Halt bieten. Stemmbretter mit fest montierten Schuhen, Auslegern und Dollen gehören auch zu der Ausstattung gegenwärtiger Ruderboote, die entweder mit Skulls oder Riemen gerudert angetrieben werden.

Messmittel der Leistungsfähigkeit

Zur Weckung der eigenen Kräfte brauchen die Menschen nicht nur an Ruderwettkämpfen teilzunehmen. Über eine unglaubwürdige Leistung konnte man am Anfang dieses Jahres in mehreren Massenmedien lesen bzw. hören. Eine Deutsche, Janice Jakait, überquerte mit einem Ruderboot den Atlantik. Ihre Abenteuerreise dauerte insgesamt 90 Tagen, ging nicht ohne Gefahren wie meterhohe Wellen, Gewitter und wilde Tiere ab. Ein Ruderboot wurde somit zum Messmittel eigener Leistungsfähigkeit.